Eine Ausbildung zur Pflegefachfrau / zum Pflegefachmann (m/w/d) zu machen, heißt nicht nur Pauken in der Schule. Wichtig sind die praktischen Unterweisungen, um das learning-by-doing zu fördern. Deshalb gibt es für die Auszubildenden intensive Praxisanleitungen vor Ort. Doch was heißt das genau?
Was ist das Besondere der Praxisanleitung für Auszubildende zur Pflegefachfrau / zum Pflegefachmann (m/w/d)?
In der Praxisphase besteht eine enge Anbindung an das Pflegeschulzentrum Goslar. Das konkret ausgearbeitete Anleitungskonzept basiert auf Ausbildungsplänen und ist einsatzorientiert.
Die Praxisanleitung besteht aus drei Säulen:
1. Anleitung mit dem Praxisanleiter auf der Station
2. Anleitung mit den hauptamtlichen Praxisanleitern
3. Häuserübergreifende Gruppenanleitungen
Die hauptamtliche Praxisanleiterin Susanne Alfeldt hat einen individuellen Ausbildungsplaner erstellt. Dieser ist in praktischer Hinsicht am Rahmenausbildungsplan angegliedert. Er steht allen Praxisanleitern und Schülern als Orientierungswerk zur Verfügung. In dem Ausbildungsplaner ist vorgesehen, dass sich die Schüler jede Woche mit einem anderen Thema auseinandersetzen und gezielt bearbeiten. Das sind zum Beispiel Pflegeprozessgestaltung, Hygienemaßnahmen oder Stationskoordination. Das Ziel des Ausbildungsplaners ist, die Theorie der neuen generalistischen Ausbildung mit der Realität zu verknüpfen.
Welche Themen werden bei den praktischen Anleitungen beispielsweise behandelt?
- Krankheitslehre: Schizophrenie, Demenz, Bipolare affektive Störungen
- Grund- und Behandlungspflege: Prophylaxen, Mobilisation, Vitalwerteerhebung, Wundversorgung
- Psychiatrische Pflege: Terminologie, Fallvorstellung, Kommunikation
- Sonstiges: Unternehmensorganisation, ethisch reflektiertes Handeln, Examensvorbereitungen
Wer nimmt an der Praxisanleitung teil?
Alle Schüler ab dem ersten Lehrjahr haben mit Start des Praxiseinsatzes einen Praxisanleiter von Station und einen Hauptamtlichen Praxisanleiter zugeordnet. Jeder hat einmal wöchentlich eine Gruppenanleitung.
Was ist bei den theoretischen Anleitungen der Unterschied zum Unterricht im Pflegeschulzentrum?
Bei den Theorieanleitungen in der Klinik und im Pflegeheim wird mit schon vorhandenem Wissen aus der Schule, dem Pflegeschulzentrum Goslar, gearbeitet. Dabei steht der Pflegealltag im Fokus. Die Schüler sollen in einem geschützten Rahmen den Theorie-Praxis-Transfer an realen, erlebten Beispielen von der Station oder dem Wohnbereich lernen.
Die Themen werden dem Ausbildungsstand entsprechend geplant. Das ist eine gute Wiederholung des bisher gelernten Stoffes. Es findet ein intensiver Austausch statt: Was sagt die Theorie und wie werden die Tätigkeiten im realen Berufsalltag gelebt?
Wie viele Praxisanleiter gibt es?
Im gesamten Unternehmen sind 44 Praxisanleiter tätig. Die Gesundheits- und Krankenpfleger haben dafür eine Zusatzqualifikation erlangt. Alle Praxisanleiter treffen sich regelmäßig zum Austausch. Hierbei werden auch die Lehrer des Pflegeschulzentrums Goslar einbezogen.